Corona-Nothilfe
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Virus zwischen Trümmern – Hiobsbotschaft aus Syrien
Im Volksmund wird eine "Hiobsbotschaft" häufig mit einer schlechten Nachricht gleichgesetzt. Doch ein Blick ins Alte Testament zeigt, dass mit der Hiobsbotschaft eigentlich eine ganze Kette katastrophaler Nachrichten gemeint ist. So verlor Hiob der Überlieferung nach in Kriegs- und Naturkatastrophen erst seine Viehherden, dann seine Knechte und schließlich seine Söhne und Töchter.
In Syrien, wo die Menschen seit 2011 im Krieg leben, trifft auf die Nachricht von der Corona-Pandemie die Bezeichnung "Hiobsbotschaft" wohl auf dramatische Art und Weise zu. Noch immer fallen Bomben, ein Großteil des Landes liegt in Schutt und Asche. Viele Krankenhäuser sind zerstört, Ärzte kaum noch vor Ort, Einkommensmöglichkeiten selten. Hunger und Elend prägen das Leben vieler Menschen.
Die Caritas Syrien: In Schutzausrüstung von Tür zu Tür
Millionen von Syrerinnen und Syrern sind wegen des Krieges auf Unterstützung angewiesen. Die Coronapandemie erschwert die Hilfeleistungen. Die Caritas hat einen Weg gefunden, Lebensmittel an die Bevölkerung zu verteilen und gleichzeitig die Schutzmaßnahmen einzuhalten. Auf diesem Bild ist eine Verteilung in Aleppo zu sehen.Foto: Caritas Syrien
Und jetzt also Corona. Viele Syrerinnen und Syrer sind von Lebensmittellieferungen abhängig. Sie brauchen sie buchstäblich zum Überleben. Die Sorge, nichts zu essen zu haben, ist drängender als die Angst vor dem Virus. Die Caritas hat sich schnell an die neuen Begebenheiten angepasst, denn bei der Hilfe zählt jeder Tag. "Das Team war zwischendurch sehr verunsichert, hatte richtig Angst. Das lag vor allem daran, dass die Informationslage lange Zeit sehr schlecht war", sagt Kristina Eberle. Sie koordiniert die Caritas-Arbeit in Syrien vom Libanon aus. Doch die Krisenerfahrung der vergangenen Jahre habe auch dabei geholfen, dass sich die Caritas "wahnsinnig schnell an die neue Situation gewöhnt hat", so Eberle .
Innerhalb von drei Wochen wurden Schutzanzüge, Handschuhe und Brillen angeschafft. Statt die Lebensmittel an zentralen Stellen zu verteilen und in dichten Menschenansammlungen die Verbreitung des Virus zu begünstigen, verteilt die Caritas in Aleppo nun die Lebensmittel von Tür zu Tür.