Vorsorge und pränatale Betreuung
Christina Chol ist heute mit ihrem zweijährigen Sohn zur Impfung und pränatalen Vorsorge ins Krankenhaus von Sister Gracy gekommen. "Ich war bereits während der Schwangerschaft hier im Krankenhaus und habe Dennis hier auch zur Welt gebracht", erzählt sie uns. "Es ist außerdem der einzige Ort, an dem ich mein Kind impfen lassen kann." Während ihrer Schwangerschaft hat sie im Krankenhaus wichtige Nahrungsergänzungsmittel und Medikamente gegen Malaria bekommen.
Dennis Chol wird gegen Polio geimpft
Christina Chol ist froh, dass ihr Sohn Dennis seine Impfungen bekommt.Foto: Sebastian Haury / Caritas international
Dennis schreit kurz, dann ist es geschafft. Seine Mutter Christina Chol ist froh, dass ihr zwei Monate alter Sohn heute gegen Polio geimpft wurde. „Dieses Krankenhaus ist der einzige Ort, wo ich mein Kind gegen die Kinderlähmung impfen lassen kann“. Christina Chol war bereits während der Schwangerschaft zur Kontrolle im Krankenhaus und hat Dennis dort auch zur Welt gebracht. „Zu dieser Zeit hat man mir dann auch erklärt, dass ich mit Dennis wiederkommen soll, damit er die wichtigen Impfungen erhält“, erklärt die junge Mutter.
Sie will nun dafür sorgen, dass auch andere Frauen aus ihrem Dorf für Geburt, Nachsorge und Impfung ihrer Kinder ins Krankenhaus gehen. „Einige in meiner Familie waren mit meiner Entscheidung nicht einverstanden. Sie sagten, ich müsse das Kind zu Hause zur Welt bringen. Aber mein Mann stand zum Glück hinter mir.“ Christina Chol hofft, dass viele ihrem Beispiel folgen werden.
Große Teile des Krankenhauses werden von Caritas international und Spenderinnen und Spendern aus Deutschland finanziert.
Krankenhaus mit Hebammenschule
Das von Sister Gracy 2014 gegründete und von Caritas international mitfinanzierte Krankenhaus stellt für viele Menschen im Großraum Wau den einzigen Zugang zu medizinischer Versorgung dar. Das Krankenhaus ist für südsudanesische Verhältnisse sehr gut ausgestattet, es gibt sogar einen OP-Saal.
Ein Schwerpunkt des Krankenhauses ist die Vor- und Nachsorge von Schwangeren sowie die Behandlung kranker und unterernährter Kinder. Die angrenzende Hebammenschule gründete Sister Gracy bereits 2007 – es war das erste Mal, dass im Südsudan Hebammen ausgebildet wurden. Dort unterrichten Hebammenlehrerinnen wie Mary Abule ihre Schülerinnen bis zur Abschlussprüfung. Die bisher ausgebildeten Hebammen gaben ihr Wissen im gesamten Land weiter, wodurch sich die Situation für schwangere Frauen und ihre Kinder im Südsudan mittlerweile nachhaltig verbessert hat.